Fotografie
(Photography)
Idyllen
Griechische Impressionen (Greek impressions) |
"Doch die Menschheit wird wohl immer Heimweh nach der Zeit haben, in der Landkarten Gemälde waren,
mit Kaisern, Greifen und Einhörnern, Karten, auf denen Windrosen auf Meeren blühten, die noch kein Mensch befahren hatte, nach der Zeit, in der jedes Schiff, das in See stach, mit einer anderen Karte zurückkehrte als jener, mit der es aufgebrochen war, nach der Zeit, in der die Rätsel größer waren als ihre Lösung und die Welt sich noch mit einer Narrenkappe zeigen konnte."
(Cees Nooteboom "Nootebooms Hotel")
Über den Dingen
Thessaloniki - Hafen
Ich mag das Meer. Es hat mich immer besänftigt.
"Man erklärt das, was man kaum versteht, mit Worten, die man gar nicht versteht."
(Gustave Flaubert)
"Wird es eine Welt erschaffen? Ich schließe die Augen, um zu glauben, dass große, weiße Wolken aus den am meisten geliebten Körpern aufsteigen und sich, endlich Seelen geworden, in unerschütterlich langsamen Bewegungen streifen."
(René Crevel "Mein Körper und Ich")
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Wann wird eine Fotografie kitschig? Es sind äußerst feine Nuancen, die überschritten, die Wirkung des Bildes verkleinern und ins reine Abbild verkehren.
Die Wirklichkeit ist nie kitschig und ich liebe diese Momente, in denen sich die Natur einem überwältigend öffnet und irgendetwas davon eine Weile in einem nachhallt …
"Es wird ausgesagt, dass die Seele das ist: das Urmenschliche, wie die Materie eines der
anfänglich gesetzten Prinzipien war, und dass sie Leben, aber kein Wissen besaß."
(Thomas Mann "Joseph und seine Brüder")
Wolkenflut
Gleichnis
Ich wollte über Nächte schreiben,
die ruh‘n wie leere Häfen.
Am Bug der Schiffe klatscht das Wasser
als tausendalter Höhlenklang
und Windgeschichten setzen Segel
auf endlose Umkreisungen.
Wenn Wort verloren alles wirkt
wie nasse, glatte Steine.
(© A. Jagenholz/Neue Gedichte, 2013)
Wo Wege enden ...
Πλαταμών
„Traumbilder sind wie Spiegelbilder im Wasser, durch die Bewegung verzerrt,
und man muss verstehen, in dem verzerrten Bild das Wahre zu erkennen.“
(Aristoteles)
(Foto: Stageira (Στάγειρα) - der Geburtsort Aristoteles')
Idylle
Abendstimmung
Wellengänge
Antike
"Wenn das Individuum nichts wissen kann, warum sollen dann alle Individuen zusammen mehr wissen? Ein Irrtum, und sei er hunderttausend Jahre alt, wird nicht dadurch, dass er alt ist, zu einer Wahrheit."
(Gustave Flaubert)
"Seid gesegnet, ihr Tränen, die ihr den Schmerz gesteht. Das Leiden, das sich entzieht, geht mir auf die Nerven. Es ist schuld daran, dass in meiner Vorstellung jeder glückliche Ausdruck Verzweiflung verbirgt. Ich habe einen Sinn für Wahrheit. Ich mag das Schauspiel, in dem nichts erfunden ist."
(Rene Crevel)
Halbschatten
Verpasste den Zugang zum Labyrinth,
wo Einsamkeit als mürrisches Kind
in Tunneln rotiert und Wände um Wände
mit Träumen beschrieben Finsternis sieben
in Abdrücken der Schlafwandler mündet,
die Sehnsucht neuer Tage kündet,
die mir nur träge Sphinx-Gebärde
kein Wunsch mehr war
zu finden.
Fluss
Über lichten Wassers Gründen
wo Tarkowskijs Algen fließen
erheben sich vor meinen Augen
zwei tief blaue Libellen.
Als ich noch staunend stehe,
ob ich auch richtig sehe,
fliegen die beiden längst empor,
verschmelzen mit dem Himmel.
Der ruht, als wäre nichts geschehen.
(A. Jagenholz (Gedicht aus "Wie Rauch"))